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Beteiligte Autorinnen:
Marie-Luise Angerer, Sabeth Buchmann, Judith Butler, Monique David-Ménard, Angela Koch, Gertrud Koch, Susanne Lettow, Anja Michaelsen, Maria Osietzki, Kerstin Palm, Claudia Reiche, Anja Streiter
Die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die mit der ‘lebenswissenschaftlichen Wende’ einhergehen, sind seit längerem Thema von kulturwissenschaftlicher Forschung. Wenig untersucht ist bisher jedoch die Frage, wie sich das kulturwissenschaftliche Wissen durch diese „lebenswissenschaftliche Wende“ selbst verändert. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes zeigen, dass die Kulturwissenschaften, von der Film- und Medienwissenschaft, über die Philosophie, die Kultur- und Wissensgeschichte bis hin zu den Gender- und Queer Studies längst an der Bildung des Wissens und der Begriffe vom Leben teilhaben. Sie beziehen sich auf die neu geschaffenen Realitäten und sind selbst Bestandteil der Veränderung. Der Begriff des Lebenswissens öffnet ein Spannungsfeld, in dem sich die unterschiedlichen Beiträge der wissenschaftlichen Disziplinen zum Begriff des Lebens begegnen, manchmal verbinden und manchmal auch abstoßen.
2009
In acht close readings von visuellem Bildmaterial lotet Antke Engel in ihrem neuen Buch das Verhältnis von Sexualität und Ökonomie aus und entwickelt eine queere Kritik neoliberaler Entwicklungen. Die Lektüre des Coverbildes, eine Collage der Wiener Künstlerin Ines Doujak, soll vorgestellt werden. Anhand dieser Lektüre wird das Paradox als eine Figur eingeführt, die es erlaubt, die Analyse sozio-ökonomischer, psychischer und symbolisch-kultureller Prozesse miteinander zu verbinden. Der Einsatz von Paradoxien erscheint deshalb interessant, weil er einerseits dazu dient rigide binäre Geschlechter- und Sexualitätsvorstellungen in Bewegung zu versetzen, andererseits aber auch zur Durchsetzung neoliberale Transformationen beiträgt. Argumentiert werden soll, dass Paradoxien genau dann ein kritisches Potenzial entfalten, wenn sie nicht aufgelöst oder in antagonistische Widersprüche übersetzt werden.
Im Gespräch mit der Journalistin und Queer-Aktivistin Nina Schulz wurden sowohl Fragen queerer Ökonomiekritik als auch die Methoden der Bildlektüre und ihre politischen Potenziale diskutiert.
Antke Engel ist Direktorin des Institute for Queer Theory und seit Herbst 2007 Fellow am ICI Berlin. Ihr Buch Bilder von Sexualität und Ökonomie. Queere kulturelle Politiken im Neoliberalismus wurde durch ein Fellowship des ICI Berlin gefördert und erschien im April 2009 bei transcript in Bielefeld.
2009
Aracoeli (1982) was the last novel written by Elsa Morante (1912-85), one of the most significant Italian writers of the twentieth century. The journey, both geographical and memorial, of a homosexual son in search of his dead mother is a first-person narrative that has puzzled many critics for its darkness and despair. By combining scholars from different disciplines and cultural traditions, “The Power of Disturbance: Elsa Morante’s Aracoeli”, co-edited by Manuele Gragnolati and Sara Fortuna, re-evaluates the esthetical and theoretical complexity of Morante’s novel and argues that it engages with crucial philosophical and epistemological questions in an original and profound way. Contributors explore the manifold tensions staged by the novel in connection with contemporary philosophical discourse (from feminist/queer to political theory to psycho-analysis) and authors (such as Emilio Gadda, Pier Paolo Pasolini and Pedro Almodovar).
“The Power of Disturbance”, which emerged from an ICI-Symposium, shows that by creating a ‘hallucinatory’ representation of the relationship between mother and child, Aracoeli questions the classical distinction between subject and object, and proposes an altogether new and subversive kind of writing. 201p (Legenda 2009)
2009

Kant war es auch, der diesen Kampfplatz eröffnete: Die Kantsche Philosophie muss als die erste zählen, die das Problem des Lebens systematisch zu erfassen suchte und noch heute die Grundlage jeder Diskussion über die Frage des menschlichen Tiers bildet. In seinem Buch “Ästhetik der Lebendigkeit. Kants dritte Kritik” schlägt Jan Völker vor, Kants ‘Kritik der Urteilskraft‘ neu zu verstehen: Es ist der ästhetische Ausdruck, der es dem Menschen ermöglicht, seine natürlichen Bestimmungen zu unterbrechen. Das ästhetische Leben ist dann, in der Form des von Kant methodisch eingesetzten unendlichen Urteils, das nicht-natürliche Leben des Menschen.
Anlässlich der Bucherscheinung diskutieren Christoph Menke (Frankfurt a. M.), Rado Riha (Ljubljana) und Jan Völker (Berlin) in kurzen Statements Perspektiven Kantscher Ästhetik auf ein mehr-als-natürliches Leben.Christoph Menke ist Inhaber des Lehrstuhls für praktische Philosophie am Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« und am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen politische Philosophie (Freiheit und Normativität, Demokratie und Gleichheit), Rechtstheorie (Menschenrechte, subjektive Rechte), Ästhetik (Tragödie und Theater) und Theorie der Subjektivität (Geist und Natur, Fähigkeiten und Handeln). Zuletzt ist von ihm die Monographie ‘Kraft. Ein Grundbegriff der anthropologischen Ästhetik‘ (Frankfurt/M. 2008) erschienen.
Rado Riha ist Philosoph am Institut für Philosophie des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Slowenischen Akademie für Wissenschaften und Künste in Ljubljana, Professor fűr Philosophie an der Universität Nova Gorica (Post-Graduate-Programm Interkulturelle Studien). Er studierte an der Universität in Ljubljana und war in den 1980er Jahren Mitglied der sogenannten „Ljubljana school of psychoanalysis“. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Ethik, Epistemologie, gegenwärtige französische Philosophie, die Psychoanalyse Jacques Lacans und die Philosophie Immanuel Kants. Von 1996 bis 2003 war er Herausgeber der Zeitschrift ‘Filozofski Vestnik‘, seit 1993 ist er Mitglied des Beirats. Auf deutsch verfügbare ‘Publikationen Reale Geschehnisse der Freiheit’ (1993) sowie ‘Politik der Wahrheit‘ (1997, gemeinsam mit Alain Badiou, Jacques Rancière und Jelica Šumič). Rado Riha arbeitet aktuell an einem Buch zu Badiou und Kant.
Jan Völker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 626 der Freien Universität Berlin. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte umfassen die Ästhetik Kants, neuere politische Philosophie und das Verhältnis von Kunst und Politik. Er ist Mitherausgeber der Reihe morale provisoire beim Berliner Merve-Verlag und Übersetzer von Schriften von Alain Badiou und Jacques Rancière. Zu den letzten Veröffentlichungen zählen: ‘Ästhetik der Lebendigkeit. Kants dritte Kritik‘, München: Fink 2011, ‘Alain Badiou: Die kommunistische Hypothese’ (Hrsg. u. übers. gem. mit Frank Ruda) Berlin: Merve 2011; ‘Beyond Potentialities? Politics between the Possible and the Impossible‘ (hrsg. gemeinsam mit Mark Potocnik und Frank Ruda) Berlin: diaphanes 2011.
2011
2022
The seminar Lirica&Teoria brings together a group of scholars based in different countries to discuss questions of lyric theory as well as new approaches to the lyric, with a particular focus on the Italian poetic tradition. On the occasion of the 700th anniversary of Dante’s death, the seminar will also host events open to the public and related to Dante’s lyric poetry.
Forthcoming on 28 May 2021, 17:00 CET, in Italian and German
Judith Kasper (Goethe-Universität Frankfurt), Andrea Renker (Universität Konstanz) and Fabien Vitali (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) present and discuss with the audience their translation project: Le Rime di Dante in tedesco
2021
