29 – 1 Dec 2007
Das Unbewusste als Störung der Wissensordnung und als Antrieb der Wissensproduktion
Wie aber löst die Wissenschaft das Dilemma, dass sie einerseits vom Unbewussten Anregungen erwartet, andererseits aber davor zurückschreckt? Indem sie das Unbewusste feminisiert. So wird einerseits all das abgespalten, was (noch) nicht ent-deckt, entschleiert und kartographiert ist, andererseits geht der Wissenschaft aber auch der Stoff nicht aus. Gegenwärtig ist die Erforschung unbewusster Prozesse Gegenstand zahlreicher Wissensfelder von der Kognitionsforschung bis zur Unternehmensführung. Es gibt auch ein verstärktes wissensgeschichtliches Interesse am Unbewussten, wie es in Untersuchungen zum kollektiven und politischen Imaginären, zum optischen Unbewussten, dem Unbewussten der Maschine etc. zum Ausdruck kommt. Die Tagung schließt an diese Entwicklungen an, indem sie versucht, dem Unbewussten und seinen Erscheinungsformen in einzelnen Disziplinen bzw. Forschungsfeldern nachzugehen. Dabei will sie insbesondere auf das Desiderat reagieren, dass den Geschlechts- und Sexualcodierungen in den vielfältigen Konzeptionen des Unbewussten bisher nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde, obgleich diese das klassische Terrain des Unbewussten darstellen.
Venue
ICI Berlin(Click for further documentation)
With
Jan AssmannBarbara Hahn
Dagmar Herzog
Michael Hagner
Susanne Lüdemann
Thomas Macho
Joseph Vogl
Organized by
Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie« (HU Berlin)ICI Berlin
In English
First published on: https://www.ici-berlin.org/events/das-unbewusste/Rights: © ICI Berlin