7 Jul 2011
Was uns antreibt
Seit dem Anbrechen der Neuzeit haben zahlreiche Bewegungsbegriffe rhetorisch Karriere gemacht, die eine ständige Steigerung des jeweils bewegt Gedachten implizieren. Dabei werden dem menschlichen Leben selbst innere Antriebsquellen zugeschrieben – von bloßer Unruhe bis hin zu einer Neugier, die sich in ständiger Erwartung des Neuen selbst stimuliert, verbraucht und verzehrt. Der Vortrag ermittelt vor diesem ideengeschichtlichen Hintergrund die aktuelle Tragweite des Triebbegriffs.
Burkhard Liebsch lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Begriffe des Politischen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Theorien der Geschichte, Begriff und Geschichte des Selbst, Hemeneutik und Phänomenologie. Er war Gastdozent an den Universitäten Sofia, Debrecen, Bukarest, Bamberg, Vilnius und Belgrad, Gastprofessor an der Universität Ulm, Fellow am Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen und am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover sowie apl. Professor für Philosophie an der Universität Bochum.
Venue
ICI Berlin(Click for further documentation)
Organized by
Eine Veranstaltung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien in Kooperation mit dem ICI Kulturlabor Berlin und mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Englische Philologie der FU Berlin.In English
First published on: https://www.ici-berlin.org/events/burkhard-liebsch/Rights: © ICI Berlin
Part of the Workshop
Poetiken und Politiken des Triebs
Idee und Konzeption: Jan Niklas Howe und Kai Wiegandt
Programm
10.30 Christoph Holzhey: Begrüßung
10.45 Jan Niklas Howe: Einführung
11.00 Mario Grizelj (München/Zagreb): Die Mönche und ihre Triebe. Die Erregung durch Bilder
11.45 Pause
12.00 Bastian Ronge (Berlin): Adam Smiths ‘Principles of Human Nature’
12.45 Jan Völker (Berlin): Idee, Arbeit, Exkretion: Bildungstrieb zwischen Kant und Hegel
13.30 Pause
15.00 Kai Wiegandt: Einführung
15.15 Johannes Türk (Bloomington): Wiederholung als Schicksal: Freuds Triebnarrative
16.00 Rupert Gaderer (Weimar): Rechtgefühl um 1900, oder: wie die Querulanz paranoid wurde
16.45 Lars Koch (Siegen/Konstanz): ‚Mein Gott, hilf meiner kranken Seele bald!’ – Der Trieb als Angstmaschine in Döblins frühen Erzählungen
17.30 Pause
18.30 Burkhard Liebsch (Leipzig): Was uns antreibt – Versuch einer Standortbestimmung im Rückblick auf Unruhe und Begehren im Diskurs der Moderne
Venue
ICI Berlin(Click for further documentation)
With
Christoph HolzheyJan Niklas Howe
Mario Grizelj
Bastian Ronge
Jan Völker
Kai Wiegandt
Johannes Türk
Rupert Gaderer