Discussion

Die Entwicklung digitaler Bildmedien und Projektionstechnologien brachte eine Vielzahl künstlerischer Projekte hervor, die nicht nur an die Experimente der Expanded-Cinema-Bewegung aus den 1960er Jahren anknüpfen, sondern die darüber hinaus eine bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende medienhistorische Neufiguration zulassen. Der Vortrag stellt unterschiedliche Realisationen der Rauch- Nebel- und Wasserprojektion vor, um darzulegen, wie die Flüchtigkeit der Displays in ein Spannungsverhältnis zu herkömmlichen Kunstgenres gerät und Kippsituationen hervorbringt: Der Besucher wird mit differierenden Wahrnehmungsregimen konfrontiert, die ihn dazu veranlassen, sich „zwischen Bildern“ zu bewegen.

Gunnar Schmidt hat Anglistik, Politologie und Pädagogik in Hamburg studiert, dort auch promoviert und habilitiert. Er war wissenschaftlicher Hochschulassistent an der Universität Hamburg, hat in einem Forschungsprojekt zur Ästhetik und Funktion von medizinischen Bildern gearbeitet und war mehrere Jahre im Kreativbereich der Werbe- und Internetwirtschaft tätig.

Nach Vertretungsprofessuren an den Universitäten Dortmund und Siegen ist er seit 2009 Professor für das Lehrgebiet „Theorie und Praxis des Intermedialen“ an der FH Trier tätig. Zuletzt ist das Buch: Weiche Displays. Projektionen auf Rauch, Wolken und Nebel (Wagenbach Verlag, Berlin 2011) erschienen.