Cite as: Cornelius Borck, Contribution to the discussion Querulanz: Über Recht, Paranoia und Bürokratie, ICI Berlin, 23 November 2012, video recording, mp4, 16:27 <https://doi.org/10.25620/e121123_3>
23 Nov 2012

Contribution

By Cornelius Borck

Video in German

Format: mp4
Length: 00:16:27
First published on: https://www.ici-berlin.org/events/querulanz-ueber-recht-paranoia-und-buerokratie/
Rights: © ICI Berlin

Part of the Discussion

Querulanz: Über Recht, Paranoia und Bürokratie

Als merkwürdiger Typus eines Klägers ist der Querulant in unterschiedlichen Institutionen anwesend: Er versucht, eigensinnig sein Recht zu erlangen – aggressiv, rechthaberisch, kampfeslustig, jähzornig. Er ist ein furchtbarer Schwätzer, stört mit seinen unzähligen Beschwerden und schmälert sinnlos die Arbeitskapazität der Bürokratie. So zumindest lauten die gängigen Stereotype über Querulanz seit rund 200 Jahren. Über die komplexe Geschichte des Querulanten – von seinem Auftauchen als Wissensfigur im preußischen Recht über seine Psychiatrisierung bis hin zu gegenwärtigen Reglementierungsversuchen – diskutieren der Wissenschaftshistoriker Cornelius Borck, der Rechtswissenschaftler Thomas-Michael Seibert, die Literaturwissenschaftlerin Hania Siebenpfeiffer und der Medien- und Literaturwissenschaftler Rupert Gaderer.

Cornelius Borck ist Wissenschaftshistoriker und Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Zeitgeschichte der Medizin, Hirnforschung zwischen Medientechnik und Neurophilosophie, Mensch-Maschine-Verhältnisse in Kunst und Wissenschaft sowie die Ästhetik und Epistemologie des Experiments.

Rupert Gaderer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte sind kulturwissenschaftliche Technikforschung und Medien des Rechts. Zuletzt erschienen sind: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann (2009) und Querulanz. Skizze eines exzessiven Rechtsgefühls (2012).

Thomas-Michael Seibert war von 1982 bis 2011 als Richter tätig, seit 1991 ist er Vorsitzender einer Straf- und Zivilkammer am Landgericht Frankfurt am Main. Seit 1998 ist er Professor für Rechtstheorie an der Goethe-Universität in Frankfurt. Von ihm erschienen sind: Zeichen, Prozesse(1996) und Gerichtsrede (2004).

Hania Siebenpfeiffer ist Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Greifswald. Promotion mit der Studie Böse Lust. Gewaltverbrechen in der Weimarer Republik(2005). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Literatur-, Kultur- und Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit, Diskurstheorie und Diskursanalyse, Gewalt, Geschlecht und Kriminalität, Literatur und/als Wissen sowie Text-Bild-Verhältnisse.

Venue

ICI Berlin
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With

Cornelius Borck
Rupert Gaderer
Thomas-Michael Seibert
Hania Siebenpfeiffer

Organized by

ICI Berlin