16 Nov 2021
Die Stimme als Fremdkörper
Während bei Freud eher verstreute Bemerkungen über sie (etwa zum Schrei) zu finden sind, gibt es bei Lacan eine eigenständige Theorie der Stimme, die in der lacanschen Algebra als Objekt a fungiert. Fern davon Garant einer Präsenz zu sein, ist sie Rest, Fremdkörper, ja Verlust – etwas, das mitspricht in allem, was das Subjekt aufnimmt. Ihre Bedeutung in der Psychose (als verbale Halluzination) wie in der Ethik (als innere Stimme) knüpfen hier an.
Mai Wegener ist Psychoanalytikerin in freier Praxis, außerdem Kulturwissenschaftlerin und Lehrbeauftragte an der TU Berlin (FG Literaturwissenschaft) sowie Mitherausgeberin der Zeitschrift RISS. Sie hat 1997 den Psychoanalytischen Salon Berlin miteröffnet und 2011 die Psychoanalytischen Bibliothek Berlin (PsyBi); war an verschiedenen Einrichtungen, wie der KHM in Köln und dem ZfL in Berlin tätig. 2001 promovierte sie bei Friedrich A. Kittler an der HU Berlin mit einer Arbeit zum psychischen Apparat bei Freud und Lacan: Neuronen und Neurosen (München 2004). Neueste Publikationen: Im Echoraum des Körpers. In: Macht – Knoten – Fleisch. Topographien des Körpers bei Foucault, Lacan und Merleau-Ponty, hrsg. von U. Kadi und G. Unterthurner (Stuttgart 2021); ‘Seinem großen ozeanischen Freund das Landthier S. Fr.‘ in RISS 95 (2021) zur Bioanalyse.
Venue
ICI Berlin(Click for further documentation)
Organized by
Wilhelm BrüggenMonika Englisch
Andreas Gehrlach
Video in German
Format: mp4Length: 00:50:49
First published on: https://www.ici-berlin.org/events/mai-wegener/
Rights: © ICI Berlin